Anna-Sophia Bauchinger, ist mittlerweile Prokuristin bei der Hausbetreuung Bauchinger. Ihr Vater und ihre Mutter sorgen dafür, dass der Familienbetrieb diesen Namen auch wirklich verdient. Denn Zusammenhalt steht ganz oben, wie im Interview mit ECHO klar wird.

ECHO: Wann haben Sie begonnen, im Familienunternehmen Hausbetreuung Bauchinger zu arbeiten und was waren Ihre ersten Aufgaben?

Anna-Sophia Bauchinger: Nachdem ich die Tourismusschule Klessheim abgeschlossen hatte, wollte ich nicht sofort in der Firma meiner Eltern beginnen, um andere berufliche Erfahrungen machen zu können. Ich war in der Hotellerie tätig und habe einige Zeit in London im Tourismus gearbeitet. Als eine Assistentin im Bereich Hotellerie 2018 die Hausbetreuung Bauchinger verließ, bin ich doch sehr rasch ins Familienunternehmen miteingestiegen. Ich habe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Room-Service in der Hotellerie eingeteilt und die Qualität kontrolliert. Gerade im Fünf-Sterne-Segment, hat man oft nur 20 Minuten pro Zimmer und alles muss reibungslos ablaufen. Später hat mir meine Mutter im Büro ihren Aufgabenbereich erklärt und nähergebracht.

ECHO: Es ging ab dann also verstärkt um Bürotätigkeiten?

Bauchinger: Als meine Eltern mit der Hausbegtreuung starteten, hatten wir den Firmenstandort noch in der Gorianstraße in Salzburg, wo gleichzeitig unser Wohn- und Arbeitssitz war. Als ich von der Schule nach Hause kam, saß ich bei meiner Mutter im Büro und habe dort meine Hausaufgaben gemacht. Nebenbei hat mir meine Mutter schon damals ein paar Abläufe im Büro erklärt. Ich bin also tatsächlich mit und in der Firma großgeworden. Später dann, hat sie mir die Aufgaben noch detaillierter beigebracht. 

ECHO: Wie viele Objekte betreut das Unternehmen und welchen Aufgaben widmen Sie sich noch?

Bauchinger: Als Hausbetreuung Bauchinger kümmern wir uns mittlerweile um circa 1.000 Liegenschaften. Ich bin auch für die Büroleitung zuständig und bin mit zwei Sekretärinnen so etwas wie das Sprachrohr zwischen den Hausmeistern und unseren Objektleitern auf der Führungsebene. Außerdem kümmere ich mich um Liegenschaften in Salzburg, ein großes Projekt in Leipzig und wir arbeiten von Anfang an für ein großes Bauobjekt in München. 

Und ich setze mich bei der Landesinnung in der Wirtschaftskammer Salzburg für unsere Branche ein. 

„Als ich von der Schule nach Hause kam, saß ich bei meiner Mutter im Büro und habe dort meine Hausaufgaben gemacht. Ich bin also tatsächlich mit und in der Firma großgeworden.“ Anna-Sophia Bauchinger

 

ECHO: Wie viel Spaß macht die Arbeit in einem Familienbetrieb?

Bauchinger: Das Arbeitsklima ist natürlich sehr gut. Unser Ritual jeden morgen ist in der Firma gemeinsam Kaffee zu trinken. Nach der Reihe kommen dann die Objektleiterinnen und Leiter sowie die Führungskräfte um den Tagesablauf zu besprechen. Ich sehe dabei nicht nur meine Eltern und mich als Familie, sondern auch ein Teil unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählt hier quasi schon dazu. Wir haben sehr kurze Wege und die Türe bei meinem Vater steht für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer offen. 

ECHO: Welche Rolle nehmen Frauen generell bei der Hausbetreuung Bauchinger ein?

Bauchinger: Frauen spielen bei uns auf allen Ebenen eine sehr wichtige Rolle. Von der Reinigungskraft bis hin zur Führungskraft. Dieses Thema ist mir sehr wichtig, denn ich habe schon den Eindruck, dass wir Frauen uns immer noch etwas mehr profilieren müssen als Männer. Bei uns werden etwa 40 Prozent der Führungspositionen von starken Frauen abgedeckt, die alle mit vollem Herzblut mit dabei sind. Auch meinen Eltern ist wichtig, dass wir qualifizierte Frauen im Unternehmen haben. Wobei mein Vater hier völlig pragmatisch entscheidet. Bewerben sich ein Mann und eine Frau um eine Position, kann sie jener bekleiden, der besser und qualifizierter ist – unabhängig vom Geschlecht. 

Ein Beispiel für eine äußerst engagierte Mitarbeiterin ist unsere Leiterin für den Bereich Hotellerie – Frau Özdemir – sie ist teilweise schon fast wie eine Mutter für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie kümmert sich um viele Dinge, die weit über den Beruf hinausgehen. Etwa wenn es um Wohnungsbeschaffung, die Anmeldung beim Kindergarten oder das Besorgen der neuen E-Card geht. Das Wohl unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegt uns allen am Herzen. Aktuell suche ich händeringend nach einer Wohnung für einen Mitarbeiter. Dieses Engagement wird sehr geschätzt, weshalb viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dem Unternehmen verbunden sind und wir dadurch weniger Fluktuation haben. Mitarbeiter zu halten ist eine sehr wichtige Sache für uns.

ECHO: Wie wichtig sind die Themen Expansion und Wachstum für das Unternehmen?

Bauchinger: Wir beschäftigen aktuell 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und wollen stetig und gesund wachsen. Zu viel und zu rasches Wachstum wäre sicher auch nicht gut. 2024 werden wir wieder ein großes Projekt mit einem Salzburger Partner im Bereich Eventlogistik dazubekommen. Die Vorbereitungen haben schon begonnen, damit wir dann voll einsteigen können. Um welchen Kunden es sich handeln wird, möchte ich jetzt noch nicht verraten. Aber in der Eventlogistik konnten wir uns ebenfalls einen guten Namen aufbauen und seit wieder mehr Veranstaltungen stattfinden, gibt es auch in diesem Bereich wieder sehr viel zu tun. 

Interview: Christian Granbacher