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Wirtschaft 11/12/2021
Es braucht Impulse für den Innovationsstandort Salzburg

Infrastrukturkonzepte sind gefragt. Peter Unterkofler, Präsident der Industriellenvereinigung (IV) Salzburg, und Irene Schulte, IV-Salzburg-Geschäftsführerin, im Gespräch mit ECHO.


ECHO: Wie lautet die Strategie der Industriellenvereinigung für einen nachhaltigen und erfolgreichen Industriestandort?

Peter Unterkofler: Das Land Salzburg ist ein Industrieland. Etwa 25 Prozent der Wertschöpfung werden durch die Industrie erzeugt. Die Top-10-Branchen in Salzburg erzielten zuletzt Betriebserlöse von elf Milliarden Euro und beschäftigten ca. 26.600 Mitarbeiter. Insgesamt zählt der produzierende Sektor rund 60.000 Mitarbeiter. Das Abkommen „Aus Verantwortung für Salzburg“ fasst zahlreiche Maßnahmen zusammen, die als konkrete Handlungsfelder für eine Stärkung der Industrie in Stadt und Land definiert wurden. Damit sollen ein wirtschaftlicher Aufschwung unterstützt und starke Impulse für den Innovationsstandort Salzburg entlang der gemeinsamen Standortthemen Digitalisierung, Bildung und Infrastruktur gesetzt werden. Wichtige Schwerpunkte sind die gezielte Ausbildung von Fachkräften, die Bereitstellung von Budgets für Forschung und Entwicklung und die Förderung von Leitbetrieben. Infrastrukturkonzepte sind generell der Schlüssel für den Ausbau und die Ansiedlung neuer Unternehmen.


ECHO: Können Sie uns Näheres zum Aktionsplan für ein digitales Österreich 2030+ berichten? Welchen Part kann das Bundesland Salzburg hier einnehmen?

Unterkofler: Bis zum Jahr 2030 soll Österreich zu den Top-3-Digitalisierungsvorreitern in Europa gehören. Die wichtigsten Schwerpunkte wurden dafür in den Bereichen E-Government, Forschung & Entwicklung, Cybersicherheit und Bildung gesetzt. Die Industriellenvereinigung hat unter Einbindung von 50 Mitgliedsunternehmen einen digitalen Aktionsplan entwickelt, denn der Wettbewerbsdruck steigt zusehends. Asien und Amerika sind uns voraus, Europa und Österreich müssen nachziehen und die digitale Transformation rascher bewältigen. Zwei konkrete Beispiele für Handlungsbedarf in Österreich sind einerseits die Einführung eines Elektronischen Identitätsnachweises (E-ID) als Weiterentwicklung der bereits bestehenden Handysignatur. Ein weiterer Handlungsschwerpunkt ist das Thema Cyber Security. Allein 2021 beläuft sich der wirtschaftliche Schaden durch Cyberangriffe auf rund sechs Milliarden Euro. 

Irene Schulte: An der Universität Salzburg soll ein digitaler Schwerpunkt entwickelt werden. Insbesondere in den Bereichen Life Science, Smart Data & Materials, Creative Industries und Dienstleistungsinnovationen ist in die Forschungsinfrastruktur zu investieren. Um die Chancen der Digitalisierung nutzen zu können, wird auch frühzeitig im Bildungsbereich angesetzt. Digitale Kompetenzen sollen als vierte Kulturtechnik neben Lesen, Schreiben und Rechnen etabliert werden – ebenso wie die Einbindung von Tablets und Internet als selbstverständlicher Standard im Unterricht.


ECHO: Inwiefern ist die Fahrzeugindustrie eine unverzichtbare Leitbranche für Österreich?

Unterkofler: Die Fahrzeugindustrie hat eine enorme Bedeutung für Innovation, Arbeitsplätze und Wohlstand in Österreich. Kaum eine andere Branche leistet so viel für die Bereiche Digitalisierung und Ökologisierung. Daraus resultiert ein deutlicher Mehrwert für die Menschen in unserem Land. Technologieoffenheit und eine Life-Cycle-Betrachtung müssen auch weiterhin die Grundpfeiler für politische Entscheidungen bleiben. Die Transformation zu nachhaltigen Technologien wird bereits verstärkt mit steuerlichen Anreizen beschleunigt.

Schulte: Die Unternehmen unserer Automobil- und Motorradwirtschaft stehen für einen Betrag von 29,1 Milliarden Euro oder 8,5 Prozent der Bruttowertschöpfung (Geschäftsjahr 2018, Anm.). Das bedeutet: Jeder zwölfte Euro, der österreichweit erwirtschaftet wird, lässt sich direkt oder indirekt auf die Fahrzeugindustrie zurückführen. Die Mobilitätswirtschaft ist auch ein wichtiger Motor für hochwertige Arbeitsplätze. In Vor-Corona-Zeiten wurden insgesamt 355.000 Menschen beschäftigt. Die Exportquote der Mobilitätsindustrie beträgt mehr als 86 Prozent. Daher hängt für die Branche sehr viel von der heimischen Wettbewerbsfähigkeit und vom Zugang zu internationalen Märkten ab. Das Bundesland Salzburg ist in Österreich der Fahrzeug-Hotspot schlechthin. Der Großteil aller Neufahrzeuge passiert in Salzburg die Landesgrenze. Die bedeutendsten Automobilimporteure, wie die Porsche Holding, Mercedes, BMW und viele andere, sind hier angesiedelt. Und tatsächlich, wenn man darauf achtet, fast alle Fahrzeuge in heimischen Film- und Werbeproduktionen tragen Salzburger Kennzeichentafeln.


Interview: Christian Granbacher

 

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