Sieben Landesräte sind für das Bundesland Salzburg tätig. Vier bekannte und drei neue Gesichter finden sich in der aktuellen Landesregierung.

Angeführt wird die neue Regierung nach wie vor von Landeshauptmann Wilfried Haslauer, der mit Wirtschaft und Tourismus wichtige Ressorts an Stefan Schnöll abgegeben hat. Einige Kommentatoren sehen darin bereits die Weichenstellung dafür, dass die ÖVP Schnöll als nächsten Salzburger Landeshauptmann positionieren will. 

Haslauer kümmert sich um die Landesamtsdirektion, Finanzen und Vermögensverwaltung, Sicherheit und Katastrophenschutz, Museen, Angewandte Forschung und Grundlagenforschung, Wissenschaft und Europa. 

WOHNEN & RAUMORDNUNG ALS WICHTIGES RESSORT

Seine Stellvertreterin Marlene Svazek hat ebenfalls zahlreiche Ressorts inne – Natur- und Umweltschutz, Gewerbe, Elementarbildung und Kinderbetreuung, Jagd und Fischerei, Jugend, Familie, Integration und Generationen.

Die großen Themen Wohnen und Raumordnung zum ersten Mal vereint in einem Ressort, dazu kommen der Grundverkehr und Sport. Das sind die Aufgabenbereiche von Landesrat Martin Zauner. Zuallererst brauche es eine Neuauflage der Wohnbauförderung, die sowohl treffsicher als auch flexibel sein müsse. Die Raumordnung solle laut Zauner aber weiterhin Sache der Gemeinden bleiben: „Ein Diktat hilft da nichts, es geht nur im Miteinander“, betont der neue Landesrat, der beruflich vom Kundenservice der Salzburg AG in die Landespolitik wechselte. Klares Ziel müsse ebenso sein, dass sich arbeitende Menschen auch künftig Eigentum leisten könnten.

STÄRKUNG DER PFLEGE

Landesrat Christian Pewny ist ein erfahrener Bürgermeister, der sein Amt mit reichlich Kontakt zu Bürgern und Bürgerinnen führen möchte, um dort anzusetzen, wo es die größten Herausforderungen gibt. Er setzt sich außerdem für eine angemessene Pflege ein und will das Pflegegesetz überarbeiten, um ein Altern in Würde für alle Salzburgerinnen und Salzburger zu gewährleisten. „Ein besonderes Anliegen ist mir die Stärkung der mobilen Pflege sowie Regionalförderung und Entwicklung.“ Pewny setzt sich überdies für die Unterstützung und Wertschätzung pflegender Familien und Angehöriger ein. Darüber hinaus will er Salzburg zum lehrlingsfreundlichsten Bundesland machen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

SCHNÖLL KÄMPFT FÜR S-LINK

Für Stefan Schnöll wird das Jahrhundertprojekt S-LINK weiter ganz oben auf der Agenda stehen. Laut einer neuen Studie birgt ein möglicher Bau des S-LINK eine hohe Wertschöpfung. So soll die Bahn Wirtschaftsimpulse bringen. Und Experten sehen dabei auch einen klaren regionalen Faktor. Die SPÖ hat sich im Wahlkampf immer öfter skeptisch gegenüber dem S-LINK gezeigt. Vor allem stellt sich die Frage, wer drei Milliarden Euro für das Projekt bezahlen soll. 

Tägliche Staus und eine katastrophale Verkehrssituation zeigen jedenfalls, dass sich in Zukunft etwas ändern muss. „Die Leute haben es satt, dass bei uns die Verhinderer Oberwasser haben“, meinte Stefan Schnöll in einem Interview dazu einmal. 

Und es ist bemerkenswert, dass ausgerechnet jenes Projekt der ÖVP, das einen „grünen Anstrich“ hat, so hart in die Kritik gerät. Mehr Autos jedenfalls werden nicht die Lösung des Problems sein.

JOSEF SCHWAIGER

Landesrat Josef Schwaiger kümmert sich um die Bereiche Landwirtschaft, Energie, Nationalpark, Personal und die Sonderorganisation von Asyl- und Vertriebenenquartieren. Auch politische Gegner bestätigen, dass Schwaiger ein Mann ist, der den Konsens sucht und immer die Lösung in den Vordergrund stellt. 

Christian Granbacher