Vom Salzburger Hauptbahnhof bis zum Mozartsteg in nur drei Minuten. So schnell könnte die Regionalstadtbahn Menschen befördern. Umso wichtiger sei es, findet Verkehrslandesrat Stefan Schnöll, dass beim Projekt alle gemeinsam an einem Strang ziehen.
Die Fronten beim S-Link verhärten sich. „Das Projekt wird weiter vorangetrieben. Mit der unterirdischen Führung der Regionalstadtbahn bis zur Akademiestraße erhält die Stadt eine vom Straßenverkehr und damit auch von Staus komplett unabhängige Verkehrsverbindung“, sagt Verkehrslandesrat Stefan Schnöll. Kritik an mangelnder Transparenz kommt indes von der Stadt-SPÖ. „Die wollen jetzt grünes Licht für 800 Meter um 200 Millionen Euro, ohne zu wissen, wie es weitergeht“, meinte Salzburgs SPÖ-Vizebürgermeister Bernhard Auinger. Seine Partei habe nur über die Medien mitbekommen, dass im Zuge des Baus die Bahnhofspromenade abgerissen und die Mirabellgarage verkleinert werden müsste. ÖVP-Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler bezeichnet das Vorgehen der SPÖ als „Hinauszögern dieses Projekts auf unbestimmte Zeit“ und FPÖ-Stadtparteichef Dominic Maier sagt, die SPÖ sei mit „durchschaubarer, opportunistischer Oppositionspolitik“ fehl am Platz. Von der FPÖ gebe es volle Unterstützung für den S-Link. Der Bürgerliste ist es wichtig, dass der Gemeinderat in alle wichtigen Entscheidungen zum Projekt eingebunden wird.
ATTRAKTIVE FAHRZEITEN
Dass Salzburg Maßnahmen braucht, welche die Verkehrssituation beruhigen, liegt auf der Hand. Die ersten Berechnungen für die Strecke zwischen dem Hauptbahnhof und einer Haltestelle in der Akademiestraße gehen inklusive drei Zwischenhalten von deutlich unter sechs Minuten Reisezeit aus. Die Fahrtzeit zwischen dem Hauptbahnhof und einer Haltestelle in der Nähe der Altstadt beim Mozartsteg liegt bei nur drei Minuten. „Der S-LINK wird sich mit Fortschreiten des Ausbaus immer mehr zu einer Schlagader des öffentlichen Verkehrs im Zentralraum entwickeln. Umso wichtiger ist, dass wir hier gemeinsam mit der Stadt Salzburg planen und geeint vorgehen“, so Verkehrslandesrat Schnöll.
AUSBAU DER INFRASTRUKTUR
Land und Stadt Salzburg setzen zudem vermehrt auf den Einsatz von Echtzeit-Daten, um Verkehrsströme in und um die Landeshautstadt besser steuern zu können. Darüber hinaus sind weitere Investitionen in den Ausbau der Infrastruktur geplant. „Gemeinsam mit der Stadt Salzburg arbeiten wir an weiteren Maßnahmen, um den Verkehr noch besser steuern zu können. Ganz besonders wichtig ist dabei aber auch der gezielte Ausbau von Park&Ride-Anlagen. Ich begrüße den diesbezüglichen Vorschlag des Bürgermeisters und der Vize-Bürgermeisterin zum weiteren Ausbau dieser Infrastruktur sehr“, betont Landesrat Stefan Schnöll.
„Für uns ist die Öffnung der Pannenstreifen nach wie vor ein Thema und wir werden uns in weiteren Gesprächen für die Öffnung einsetzen.“ Landesrat Stefan Schnöll zu den Autobahn-Staus
PANNENSTREIFEN ÖFFNEN
Im Kampf gegen das Stauchaos auf der Autobahn wollte Landesrat Schnöll bei Bedarf die Pannenstreifen für das Befahren freigeben. Er erhob die Forderung wegen der starken Urlauberströme auf der Tauernautobahn zwischen dem Knoten Salzburg und Golling, die die Bevölkerung in den Gemeinden des Salzachtals extrem belasten. Auch auf der Westautobahn bei Eugendorf wollte Schnöll die Pannenstreifen öffnen.
Verkehrs- und Infrastrukturministerin Leonore Gewessler (Grüne) durchkreuzte jedoch seine Pläne. Sie will diese Maßnahme nicht genehmigen. „Mehr Verkehrsströme“ will das grün geführte Ministerium in Wien nicht zulassen. Dort werden Pannenstreifen als „kapazitätserweiternd“ angesehen und deshalb nicht für den fließenden Verkehr freigegeben. Lösungsvorschläge, wie die Situation im Westen entschärft werden könnte, liefert Gewessler jedoch keine. „Wir sehen derzeit leider keine positiven Signale für die Öffnung der Pannenstreifen. Für uns ist diese Maßnahme aber nach wie vor ein Thema und wir werden uns in weiteren Gesprächen für die Öffnung einsetzen“, so Stefan Schnöll gegenüber ECHO.
Christian Granbacher