Wilfried Haslauer. Salzburgs Landeshauptmann über die großen wirtschaftlichen Herausforderungen, den Wintertourismus in Salzburg und weshalb es engen Kontakt zu den Unternehmen braucht.
ECHO: Der Handel im Bundesland Salzburg leidet unter der hohen Inflation, die Bau- und Immobilienbranche kämpft mit den ständigen Zinserhöhungen. Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es Ihrer Meinung nach diesbezüglich?
Wilfried Haslauer: Wir sind uns dieser aktuellen Herausforderungen durchaus bewusst. Trotzdem dürfen wir dabei nicht vergessen, dass Salzburg europaweit zu den 20 wirtschaftlich erfolgreichsten Regionen mit einer hohen Kaufkraft, niedrigen Arbeitslosenzahlen und einem hohen Lebensstandard zählt. Diese Spitzenposition wollen wir in den nächsten Jahren weiter mit unternehmensfreundlicher Politik, die immer auch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Blick hat, ausbauen. Dazu zählen unter anderem zielgerichtete Förderungen im Bereich der Breitbandinfrastruktur, der Digitalisierung, aber auch der Deregulierung.
ECHO: Wie zuversichtlich, sind Sie, dass der Winter in Sachen Tourismus trotz der herausfordernden Zeiten erfolgreich verlaufen wird?
Haslauer: Zweifelsohne, die dringend nötige Tunnelsanierung an der A 10 bringt eine Vielzahl an Problemen für den Wintertourismus mit sich. Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll hat sich hier in den vergangenen Wochen außerordentlich für unser Bundesland beim zuständigen Ministerium in Wien eingesetzt und bereits ein erstes Maßnahmenpaket erreichen können. Trotzdem wird es noch weitere Überlegungen brauchen, um die Erreichbarkeit unserer Skigebiete gewährleisten zu können. Darüber hinaus bin ich mehr als zuversichtlich, dass der Winter im Tourismussektor in Salzburg nach dem dritterfolgreichsten Winter aller Zeiten im Vorjahr erfolgreich verlaufen wird. Wir bieten nach wie vor eine einzigartige und attraktive Destination für Touristen. Die Schönheit unserer Landschaft und unser reiches kulturelles Erbe werden weiterhin Besucher anziehen.
ECHO: Welches Feedback erhalten Sie von den Salzburger Wirtschaftsbetrieben aktuell?
Haslauer: Der für Wirtschaft ressortzuständige Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll und ich sind vom EPU bis zum großindustriellen Unternehmen in regem Kontakt mit der Salzburger Wirtschaft. Dieser Austausch ist wichtig, um die bereits erwähnten politischen Maßnahmen zur Förderung des Standorts sinnvoll gestalten zu können. Das Feedback selbst ist vielfältig, aber insgesamt spiegelt es die Herausforderungen wider, die durch die Inflation und die Zinserhöhungen entstehen. Viele Unternehmen haben Schwierigkeiten, die gestiegenen Kosten zu bewältigen, und fordern mehr Unterstützung. Wir arbeiten eng mit ihnen zusammen, um ihre Anliegen aufzunehmen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die wirtschaftliche Stabilität in Salzburg zu fördern.
Interview: Christian Granbacher