Das Festspielarchiv übersiedelt in das Villengebäude in der Neutorstraße 25. Kürzlich fand die Schlüsselübergabe von der Gemeinnützigen Salzburger Wohnbaugesellschaft mbH. (gswb) an den Salzburger Festspielfonds statt.

In den vorangegangenen sieben Monaten wurden durch die gswb umfangreiche Umbau- und Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Diese umfassten zum einen die Renovierung der Villa, zum anderen die Anpassung an die Bedürfnisse eines zeitgemäßen, öffentlich zugänglichen Archivs. Das 1962 gegründeten Archiv der Salzburger Festspiele ist eines der bedeutendsten erhaltenen Theaterarchive Österreichs. Die Wiedereröffnung und konzeptionelle Neuausrichtung am Standort im Quartier Riedenburg ist für Ende des Jahres geplant. „Die gswb hat die Villa in der Riedenburg zusammen mit der Kaserne erworben. Stets war es unser Anliegen, neben dem Wohnquartier Riedenburg diesem besonderen Bauwerk eine passende Bestimmung für die Salzburger und Salzburgerinnen zu geben. Nach intensiver Suche konnte mit dem Salzburger Festspielfonds, einer renommierten Salzburger Institution, der ideale Mieter gefunden werden, der die prominente Villa auch für die Öffentlichkeit zugänglich macht“, wie Dr. Peter Rassaerts, Direktor der gswb, erläutert.

ATTRAKTIVE KULTURACHSE.

„Die Villa Riedenburg ist der ideale Ort für das neue lebendige Archiv der Salzburger Festspiele. Gleichzeitig entsteht hierdurch eine neue attraktive Kulturachse – mit der Initiative Architektur am südlichen Ende des Quartiers und mit unserem offenen Archiv auf der nördlichen Seite. Wir freuen uns, nach dem erfolgten Umzug ab Ende des Jahres, die Schätze aus der über hundertjährigen Festspielgeschichte der Öffentlichkeit zugänglich machen zu können. Unser Dank gilt der gswb für die gute Zusammenarbeit und die engagierte Realisierung der Baumaßnahmen“, sagt Lukas Crepaz, Kaufmännischer Direktor der Salzburger Festspiele. Das Gebäude mit einer Gesamtnutzungsfläche von ca. 500 m² wurde komplett entkernt, Fußböden, Estriche sowie teilweise Wände und Decken wurden neu gemacht, Wand- und Fußbodenheizungen installiert, Türen saniert bzw. zum Teil ebenfalls erneuert. Die Zwischendecke zum ersten Stock wurde statisch ertüchtigt.

OPTIMALES KLIMA

Und um den erhaltungsgeschützten Anbau im ersten Stock, der aus Baufälligkeitsgründen (morsche Balken) abgetragen werden musste, identisch wiederherstellen zu können, wurde das vorherige Bauwerk mit einem Laser vermessen. Die hierauf beruhenden Parameter wurden bei der Rekonstruktion mittels entsprechender CNC-Maschinen in das neue Holz gefräst. Das Gebäude wurde im Zuge der Erneuerung sämtlicher Elektro-, Sanitär- und Heizungsinstallationen sowie des Brandschutzes auf den neuesten Stand der Technik gebracht; die zugrunde liegenden Sanierungs- und Installationsarbeiten konnten planmäßig abgeschlossen werden. Um einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen, wurden zudem ein stufenfreier Zugang, ein Aufzug ins erste Obergeschoss sowie entsprechende sanitäre Anlagen eingebaut. Die bestehenden Rollregale aus dem Festspielarchiv wurden bereits übersiedelt; für optimale klimatische Verhältnisse im Archiv-Lagerraum sowie im Ausstellungsraum sorgen nun zwei Klimaschränke. Die weiteren Räumlichkeiten werden mittels Fußbodenheizung und Gebläsekonvektoren beheizt bzw. gekühlt. Die Außenhülle des historischen Gebäudes wurde im Einklang mit dem Erhaltungsgebot unverändert belassen. Im Zuge einer gebäudeschonenden Begrünung wurden links und rechts des Eingangs Kletterseile für Pflanzen montiert, an denen neu gesetzte wilde Weinreben emporranken können. Auf der straßenabgewandten Gebäudeseite wurde ein überdachter Fahrradständer errichtet, um eine nachhaltige Erreichbarkeit des Archivs infrastrukturell zu begünstigen. PKW-Parkplätze stehen vor dem Haus nicht zur Verfügung. Für die Sanierungs- und Umbauarbeiten zeichnen Salzburger Firmen und Handwerksbetriebe verantwortlich. Im Anschluss an die nun folgende Einrichtung und Ausstattung mit Mobiliar, Archivregalen, IT und Beleuchtung wird die Eröffnung des neuen Archivstandorts voraussichtlich Ende des Jahres erfolgen. Das Mietverhältnis begann mit 1. September 2023 und ist auf unbestimmte Zeit abgeschlossen. Die Anmietung seitens des Salzburger Festspielfonds von der gswb ist für eine Mindestdauer von 10 Jahren garantiert.

Fotos: SF/Neumayr/Leopold