Der Werkzeugmaschinenbauer EMCO mit Sitz in Hallein verfügt mit Markus Nolte seit Juli über einen neuen CEO. Er folgt damit Stefan Hansch nach.
ECHO: Herr Dr. Nolte, in welchen
Bereichen waren Sie vor Ihrem Start bei EMCO tätig und was hat Sie dazu motiviert, Geschäftsführer dieses Unternehmens zu werden?
Markus Nolte: Ich habe einen wesentlichen Teil meines Berufslebens in der Automobil- und der Luftfahrt-Zuliefererindustrie verbracht. Beides sind sehr innovative und effizienzorientierte Branchen, die auch wichtig für den Absatz von Werkzeugmaschinen sind. EMCO war für mich in Österreich immer so etwas wie ein Hidden Champion. Das Unternehmen ist mir seit Langem bekannt, für sein starkes Produktportfolio und ein sehr erfahrenes Team. Durch die hundertprozentige Eigentümerschaft der Familie Kuhn gibt es ein stabiles Umfeld und diese Rahmenbedingungen mit einer langfristigen Wachstumsperspektive haben mich besonders gereizt, diese neue Aufgabe anzutreten.
ECHO: Wie gut konnten Sie sich bei EMCO schon einleben?
Nolte: Grundsätzlich habe ich den sprichwörtlichen kalten Sprung ins Wasser vollzogen. Nach einer kurzen Einarbeitungsphase konnte ich mich recht schnell mit den operativen Themen vertraut machen. Die Rückmeldungen aus der Belegschaft sind sehr motivierend. Es macht mir unheimlich Spaß und ich glaube, dass wir sehr gute Chancen haben, das Unternehmen – entsprechend der Vorstellung der Eigentümer – schnell weiter nach vorne zu bringen.
„Es macht mir unheimlich Spaß und ich glaube, dass wir sehr gute Chancen haben, das Unternehmen – entsprechend der Vorstellung der Eigentümer – schnell weiter nach vorne zu bringen.“ Markus Nolte, CEO EMCO
ECHO: Welche Ziele haben Priorität?
Nolte: Ich habe den überwiegenden Teil meiner bisherigen Karriere im Kundengeschäft gearbeitet. Egal ob als Vertriebsleiter, als Leiter der Forschung & Entwicklung oder als Leiter der Produktion, ich war immer nahe an den Kunden und deren Bedürfnissen. Ich denke, sehr bedeutend ist derzeit, die Kundenbedürfnisse aufzuspüren und richtig einzuschätzen. Gleichzeitig ist es mir wichtig, strategische Prioritäten zu setzen und das Unternehmen gemeinsam mit unserem Führungsteam noch besser auf die Zukunft vorzubereiten. Das hat momentan eine noch viel stärkere Bedeutung, weil wir uns in Zeiten eines erheblichen Umbruchs befinden. Wir haben es mit massiven technischen Transformationen in verschiedenen Industrien zu tun und wir sind von politischen Umbrüchen betroffen, welche die globalen Handelsströme konkret beeinflussen. Dementsprechend muss sich jedes Unternehmen gut aufstellen. Vor allem ein Unternehmen wie EMCO muss die Möglichkeiten der Digitalisierung und der höheren Automatisierung entsprechend umsetzen und dort liegen ganz klar unsere Schwerpunkte. Gleichzeitig gewinnt auch das Thema Nachhaltigkeit eine immer höhere Bedeutung. Dieses Thema geht weit über die Energieeffizienz hinaus und es wurde von EMCO in den vergangenen Jahrzehnten bereits gelebt. Aber gewisse Aspekte sind neu und müssen weiter gestärkt werden. Hier die richtigen Lösungen zu entwickeln, wird ebenso eine meiner zentralen Aufgaben sein.
ECHO: Wie wichtig ist die Lehre und generell die Ausbildung junger Menschen bei EMCO?
Nolte: Da ist EMCO sicherlich kein Einzelfall. Die Ausbildung junger Menschen ist eine der zentralen Aufgaben eines jeden Unternehmens – auch im Sinne der Zukunftsvorsorge. Deshalb wurde hier im Unternehmen vor Jahren auch die Lehrwerkstatt als eines der strategischen Highlights deutlich ausgebaut und massiv investiert. Das macht sich heute bezahlt, da wir imstande sind, eine hervorragende Ausbildung anbieten zu können. Erfreulich ist, dass die absolute Mehrzahl der Lehrlinge im Unternehmen verbleibt. Wir sind in der Lage, unseren Lehrlingen eine langfristige Perspektive zu bieten – und sie sind ein wichtiger Bestandteil unserer personellen Entwicklung.
„Vor allem ein Unternehmen wie EMCO muss die Möglichkeiten der Digitalisierung und der höheren Automatisierung entsprechend umsetzen.“ Markus Nolte, CEO EMCO
ECHO: Aktuell haben sehr viele Betriebe mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen. Welche Wege gibt es für EMCO, dieser Entwicklung entgegenzuwirken?
Nolte: Wir müssen zu den Besten in der Branche gehören, das ist das beste Lockmittel für jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter. Wichtig ist, dass wir ein modernes und dynamisches Umfeld bieten können und dass wir am Markt gut positioniert sind. Natürlich auch, dass wir über interessante und hoch innovative Produkte verfügen. In Summe bietet EMCO ein spannendes Umfeld und legt den Fokus stark auf die Zukunftsthemen. Zudem wird hier mit dem Salzburger Land ein Umfeld geboten, das hoch attraktiv ist. Das kann ich als nicht gebürtiger Salzburger absolut bestätigen. In einem Umfeld zu arbeiten, das von der Natur und Landschaft her eine Urlaubsregion ist, hat einen hohen Wert. So ergibt sich insgesamt ein hoch attraktives Set-up. Junge Menschen, die ein zukunftsorientiertes Unternehmen suchen, das langfristig zu den Gewinnern in der Branche zählen möchte, sind bei EMCO genau richtig.
Interview: Christian Granbacher